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Aufgaben des Schornsteinfegers

Sicherlich fällt auch Ihnen beim Begriff Schornsteinfeger zunächst seine typische Berufskleidung und die Werkzeuge wie Kehrbesen und das so genannte Schultereisen ein. Außerdem haben Sie wie die meisten Menschen bestimmt noch in Erinnerung, dass er dem Volksmund nach als Glücksbringer gilt.

In früheren Zeiten waren Mängel an Schornsteinen und Feuerstätten verantwortlich für viele verheerende Brände. Erst durch den Einsatz von Schornsteinfegern konnte dies verbessert werden. Daher resultiert auch ihr Ruf als Glücksbringer, denn nur wenn die Feuerstätten und Schornsteine sicher waren und funktionierten, war es warm, konnten Mahlzeiten zubereitet und die Feuergefahr verringert werden.

Ein Schornsteinfeger reinigt eine Esse.

 Heutzutage hat der Schornsteinfeger aber außer dem Reinigen der Schornsteine, Essen und anderen Feuerungsanlagen noch viele andere Aufgaben. Nach wie vor reinigt und überprüft er Ihre Kamine, Abgasführungen und Schornsteine. Er kontrolliert aber auch regelmäßig Ihre Feuerungsanlagen auf den ordnungsgemäßen baulichen Zustand und auf sicheren Betrieb vor Ort. Dazu benutzt er spezielle Prüfgeräte. Mit modernen Messgeräten überwacht er außerdem, ob Ihre Gasfeuerstätte richtig verbrennt, damit es nicht etwa zum Austritt von gefährlichen Abgasen wie Kohlenmonoxid kommt, das nicht selten für Todesfälle verantwortlich ist.

Er leistet bei Neubauten oder Umbauten auch den örtlichen Baubehörden Hilfestellung, in dem er die Schornsteine nach den geltenden Bestimmungen des Baurechts überprüft.

Seit Gesellschaft und Politik sich über schädliche Umwelteinflüsse und deren nötiger Besserung im Klaren sind, hat der Schornsteinfeger auch auf diesem Sektor Aufgaben zu erfüllen. Zu den besonders wichtigen Aufgaben des Schornsteinfegers gehört es deshalb heute, im Zeitalter der Umweltverschmutzung, Schadstoffemissionen zu überprüfen. Die Prüfung erfolgt aufgrund gesetzlich festgesetzter Grenzwerte. Werden diese Werte überschritten, bemängelt er dies und die Feuerungsstätte muss gewartet und neu eingestellt werden.
Alle seine Arbeiten dokumentiert der Schornsteinfeger und sorgt durch eine schriftliche Meldung an den Hauseigentümer oder an den Betreiber für Abhilfe, die Abstellung wird selbstverständlich auch vom Schornsteinfeger überwacht.

Schornsteinfegermonopol verändert wenig

Seit Beginn des Jahres wurde das so genannte Schornsteinfegermonopol gelöst. Demnach dürfen sich nun Monteure oder Klempner für einen Schornsteinfeger-Bezirk bewerben und kleinere Arbeiten an Heizungsanlagen oder Feuerstätten annehmen. Viele Schornsteinfeger hatten befürchtete, dass ein Preis-Kampf durch die neuen Konkurrenten entstehen wird und dadurch langjährige Kunden den Anbieter wechseln. Rund 8000 Schornsteinfeger teilen sich Deutschlands Bezirke. Nach den ersten Monaten mit offenem Monopol ziehen verschiedene Schornsteinfeger-Zusammenschlüsse in Deutschland Bilanz. Der Tenor ist einheitlich: Die Auswirkungen des offenen Monopols sind nicht wirklich spürbar.

Mehr Papierkram und Kosten

Es gibt verschiedene Gründe, warum freie Arbeiter den offenen Markt einfach nicht nutzen wollen. Ein wichtiger Grund ist mit Sicherheit das Zusatzzertifikat, in dem die Handwerkskammer den Monteur für die Feuerkontrolle zulässt. In Mittelthüringen beispielsweise ist erst ein Antrag in diesem Bereich eingegangen. Wer ein solches Zertifikat erhalten möchte, muss zunächst eine Weiterbildung absolvieren, die Zeit und Geld kostet. Verhältnismäßig erfordert die Zusatzbefähigung für Monteure viel Papierkram. Die zentralen Kontrollen im Bezirk, wie beispielsweise die Rußablagerungen im Brennofen, bleiben auch nach einer solchen Ausbildung dem Schornsteinfeger erhalten. Nachweise und Messwerte müsste ein freier Monteur darüber hinaus stets an den Bezirksschornsteinfeger weiterleiten. Auch über wahrgenommene Beratungstermine, beispielsweise über Pelletheizungen, müssen die Schornsteinfeger informiert werden. Viele Kunden haben sich in den 77 Jahren, in denen das Schornsteinfeger-Monopol Gesetz war, an die Kaminkehrer gewöhnt. Kein Wunder, dass viele der Kunden lieber an der alten Gewohnheit festhalten und dem Bezirks-Schornsteinfeger weiterhin Aufträge erteilen.